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Die Aussagekraft eines positiven Testergebnisses

Autor: Markus Hannig
Mittwoch, 18. November 2020
Positive Testergebnisse auf das SARS-CoV-2 Virus, das sind auch nach einem dreiviertel Jahr immer noch die wichtigste Kenngröße, wenn es um die Betrachtung des Infektionsgeschehens von COVID-19 geht. Doch welche Aussagekraft hat ein positives Testergebnis überhaupt? Ist es tatsächlich dafür geeignet, das tatsächliche Infektionsgeschehen von SARS-CoV-2 zu deuten?
Sind alle Menschen mit einem positiven Testergebnis tatsächlich an SARS-CoV-2 erkrankt? Und sind alle Menschen mit einem positiven Testergebnis ansteckend?
Wer die beiden vorhergehenden Fragen mit einem "Ja" beantwortet, liegt definitiv falsch!
Mit dem nachstehenden Artikel möchte ich versuchen, Ihnen einige Fakten zu den Tests und ihrer wirklichen Aussagekraft zu vermitteln.
Wie auch für alle anderen Artikel auf informiert.co sind die nachfolgend getroffenen Aussagen vielfach belegt und ich werde Ihnen auch in diesem Artikel wichtige Informationsquellen zu den getroffenen Aussagen benennen.

Wer das Dashboard des Robert Koch-Institut öffnet, auf die Corona-Seiten von Google geht oder auch andere Informationsquellen zur COVID-19-Pandemie betrachtet, wird dort immer über den aktuellen Stand der "Infektionszahlen" einer bestimmten Region informiert.
Diese Zahlen sind nichts anderes als die von den Laboren gemeldeten positiven Testergebnisse.

Aber welche Aussagekraft hat eigentlich ein positives Testergebnis?

Das positive Testergebnis alleine kann in keinem Fall eine Aussage darüber treffen, ob die positiv getestete Person erkrankt ist oder nicht (siehe BR24).
Umgekehrt kann es einem Mediziner bei der Diagnose eines erkrankten Menschen helfen. Wenn eine erkrankte Person mit Symptomen, welche zum Krankheitsbild von COVID-19 passen, dann auch noch ein positives Testergebnis hat; dann ist der Fall ziemlich eindeutig. Eine erkrankte Person unter den zuvor genannten Voraussetzungen auf das Virus SARS-CoV-2 zu testen ist somit sicherlich sinnvoll.

Was ist jedoch mit den Menschen, welche getestet werden, die nicht krank sind?
Die allgemein bekannte, vom Robert Koch-Institut und der Politik propagierte Theorie besagt, dass man alle Menschen testen muss, bei denen die Gefahr besteht, dass sie möglicherweise das Virus in sich tragen könnten, weil sie vielleicht im Kontakt mit einer an COVID-19 erkrankten Person gestanden sind, da von ihnen eine weitere Ansteckungsgefahr ausgehen könnte. Dieser Annahme hatte jedoch die WHO bereits im Juni 2020 weitestgehend widersprochen und wies darauf hin, dass die Ansteckungsgefahr, die von einer infizierten Person ohne Symptome ausgehe äußerst gering sei. Weitere Informationen zu dieser wichtigen Aussage finden Sie hier. Interessant ist, dass das RKI diese Erkenntnis der WHO schlichtweg zu ignorieren scheint.

Fakt ist, dass zahlreiche Menschen ohne Krankheitssymptome dennoch positiv getestet werden.
Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, denn der Test ist darauf ausgelegt, ein definiertes Fragment des RNA-Strangs des Virus zu finden. Da der Test also ausschließlich einen "Schnipsel" des SARS-CoV-2 Virus sucht, kann auch bei einem positiven Testergebnis nicht davon ausgegangen werden, dass das gefundene Fragment einem aktiven Virus zuzuordnen ist. Es könnte sich hierbei auch um einen Rest von einem Virus handeln, welches von den Abwehrzellen des getesteten Menschen bereits abgetötet wurde. Rückstände von bereits abgestorbenen Viren können teilweise bis zu über 80 Tage nach dem Absterben noch nachgewisen werden! Lesen Sie dazu auch den Artikel "Drei Ursachen warum PCR-Tests falsche Ergebnisse produzieren".
Nur weil also eine Person positiv getestet wird, heißt das noch lange nicht, dass es sich hierbei um eine Neuinfektion handelt, wie beispielsweise das RKI in seinen Wochenberichten oder in seinem Dashboard behauptet!

Ein äußerst wichtiger Parameter in der Auswertung der Tests ist der sogenannte Ct-Wert.
Da in den Proben aus den Tests nur geringe Mengen von Viren oder Fragmenten enthalten sein können, müssen diese im Labor vervielfältigt werden, um diese sichtbar zu machen. Umso weniger Zyklen der Vervielfältigung benötigt werden, um ein Virusfragment nachweisen zu können, umso größer dürfte die Virenlast bei der getesteten Person sein. Je mehr Zyklen für den Virusnachweis benötigt werden, umso geringer ist die Virenlast bei der getesteten Person. Das RKI empfiehlt derzeit, nicht mehr als 30 Zyklen durchzuführen. Häufig führen die Labore in Deutschland jedoch bis zu 40 Vervielfältigungen durch. Aufgrund der sehr hohen Aussagekraft über die Virenlast wäre es also sinnvoll, wenn die Labore also auch den Ct-Wert bei der Mitteilung über das Testergebnisses mit bekanntgeben würden. Dies ist jedoch häufig nicht der Fall.

Ärzte und Wissenschaftler in Indien haben im September des Jahres 2020 folgenden Vorschlag gemacht, der den Umgang mit Menschen mit einem positiven Testergebnis anhand des Ct-Werts kategorisiert. Bei symptomlosen Personen mit einem Ct-Wert von über 25 werden gar keine Maßnahmen für notwendig erachtet. Bei Personen mit einem Ct-Wert zwischen 20 und 25 genüge ihrer Ansicht nach eine Quarantäne zu Hause. Nur die positiv getesteten Personen, bei denen das Virus bei unter 20 Zyklen nachgewisen werden konnte sollten sofort hospitalisiert werden, da ein ernster Krankheitsverlauf wahrscheinlich ist. Lesen Sie dazu den Artikel in der Times of India.
Ein Vorschlag, über den man auch in Deutschland oder in anderen europäischen Ländern nachdenken könnte.

Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang übrigens auch ein Bericht in der New York Times vom 29 August. Darin kann man unter anderem folgenden bemerkenswerten Hinweis lesen: "Berechnungen des C.D.C. deuten darauf hin, dass es äußerst schwierig ist, ein lebendes Virus in einer Probe oberhalb einer Schwelle von 33 Zyklen nachzuweisen."
Ebenfalls sind folgende Zeilen dieses Artikels äußerst bemerkenswert: "Beamte im Wadsworth Center, dem staatlichen Labor in New York, haben Zugang zu CT-Werten von Tests, die sie bearbeitet und auf Anfrage der Times analysiert haben. Im Juli identifizierte das Labor 872 positive Tests, basierend auf einem Schwellenwert von 40 Zyklen. Bei einem Grenzwert von 35 würden etwa 43 Prozent dieser Tests nicht mehr als positiv eingestuft werden. Etwa 63 Prozent würden nicht mehr als positiv beurteilt werden, wenn die Zyklen auf 30 begrenzt würden."

Als ein weiteres Problem bei den PCR-Tests sind die falsch-positiven Testergebnisse zu benennen. Sie ergeben sich einerseits durch die Einstellungen von Sensitivität und Spezifität bei den durchgeführten Tests, andererseits durch unsachgemäß durchgeführte Probeentnahmen bis hin zu Schlampereien bei den Labortests. Erst vor Kurzem konnte einem Labor aus Augsburg nachgewisen werden, dass es in einem besonders drastischen Fall 58 falsch-positive Testergebnisse lieferte. Ursprünglich meldete das Labor 60 positive Testergebnisse für Patienten einer klinischen Einrichtung. Ein zweiter Test ergab dann, dass jedoch davon nur zwei Testergebnisse tatsächlich positiv waren. 96,6% der positiven Testergebnisse waren somit also falsch. Einen besonders großen Aufschrei aus der Politik konnte man deswegen jedoch nicht hören. Immerhin schafften es in diesem Fall sogar die meisten Medien, darüber zu berichten, wie beispielsweise die "Welt". Fraglich ist natürlich, ob es sich hierbei um einen Einzelfall handelte oder nicht. Außerdem wäre es sicherlich nicht uninteressant, in Erfahrung zu bringen, ob auch andere Labore ähnlich schlechte Ergebnisse abliefern. Sollte dies der Fall sein, dann sollten wir all die positiven Testzahlen in die Tonne treten und müssten uns dringend um bessere und sinnvollere Indikatoren bemühen - übrigens auch etwas, was Wissenschaftler wie Herr Streeck schon seit Längerem fordern.

Weitere Informationen zu den PCR-Tests finden Sie übrigens auch auf dieser Seite "Der PCR-Test".



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